Meine Aufsätze wurden von meiner Primarschullehrerin Frau Lüdi regelmässig vor der Klasse vorgelesen. Eines der Themen lautete: Was ich einmal werden will … Doch mit meinem Berufswunsch Cowgirl wurde es dann leider nichts. So musste ich meine Gier nach Abenteuern und Wildem Westen in Büchern ausleben. Ich verschlang so viel Lektüre, dass mich Frau Lüdi bald zur Bibliothekarin ernannte – der Inhalt vieler Bücher war mir so geläufig, dass ich meinen Gspänli Empfehlungen abgeben konnte.
Neben meiner Muttersprache entdeckte ich bald weitere Sprachen: Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch und Russisch. Manchmal las ich das gleiche Buch im Original und in der Übersetzung, testete mein Wissen und arbeitete als "Übersetzerin". Sehr
viel Spass mit diesem Vorgehen bereitete mir zum Beispiel der Roman von Arturo Pérez-Reverte "Der Schlachtenmaler"und das Werk
von Alma Katsu "The Hunger".
Es war für mich klar, den Typus Moderne Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch) zu wählen, sowohl beim Erwerb des Eidgenössischen Handelsdiploms als auch der Eidgenössischen Matura. Während meines Studiums besuchte ich die Lehrveranstaltungen der African Studies, die alle auf Englisch abgehalten wurden. An dieser Stelle gedenke ich des leider verstorbenen Professors Harries, der uns Studenten mit seinem unermüdlichen Einsatz tief beeindruckt und bewegt hat.
Im Moment entdecke ich die Bücher von Owen Matthews: "Black Sun" hat mich sehr berührt und nachdenklich gestimmt …
Ebenso Charles Lewinsky. Sein Roman "Der Halbbart" habe
ich in einem Atemzug durchgelesen!